Soziokratischer Konsent bei der Qudosoft

28. Mai 2018 — Miriam Epple

 

Das Konsentprinzip ist eine von vier Basisregeln der Soziokratie. Es besagt, dass eine Entscheidung getroffen wird, wenn niemand einen „schwerwiegenden und begründeten Einwand“ gegen den Entscheidungsvorschlag hat, also niemand dagegen ist.
(Bitte nicht verwechseln mit dem Konsens mit "S": Beim Konsens geht es darum, dass alle FÜR einen Vorschlag sind. Ein Vorgehen, dass viel zeitaufwendiger ist und leichter zu „faulen Kompromissen“ führt.)

Das Konsentprinzip garantiert, dass alle Entscheidungsteilnehmer:innen gleichwertig mitentscheiden, schließlich kann jede:r Einzelne die Entscheidung durch einen schwerwiegenden Einwand beeinflussen. Um etwaige Einwände zu beheben und eine Entscheidung zu treffen, gibt es einen klaren Ablauf, die Konsentmoderation, die mit einiger Übung effiziente und gleichzeitig gemeinsam getragene Entscheidungen ermöglicht.

Konsentprinzip und Konsentmoderation bringen unserer persönlichen Erfahrung nach eine völlig neue, positive Dynamik in Meetings.

Kürzlich war Miriam Epple, erklärte Soziokratie-Liebhaberin, bei Qudosoft, um dort die Konsentmoderation vorzustellen und direkt gemeinsam auszutesten.

Die Qudosoft ist eine Softwareschmiede mit Sitz in Berlin, Karlsruhe und Hamburg. Sie haben viele Jahre Erfahrung mit agiler Arbeit und Selbststeuerung und setzen sich intern immer wieder aktiv mit ihrer eigenen Organisation auseinander. Bei so einer Arbeitskultur liegt das Austesten von Elementen der Soziokratie als konkrete Steuerungsinstrumente natürlich nahe!

Reaktionen bei Qudosoft?
„OMG wie entspannt ist das denn bitte, wenn alle nur der Reihe nach reden und nicht durcheinander!! Man musste keine Angst haben, dass man nicht dran kommt oder nicht gehört wird, und niemand kam in Verlegenheit sich ein Wortgefecht zu liefern oder stark abzudriften!“

Ihre Key Learnings?
”Das Schöne am Soziokratischen Konsent (SK) ist, dass man gemeinsam an einem tollen Vorschlag arbeitet. Es ist nicht: A schlägt vor und B findet's scheiße, sondern es geht um einen konstruktiven Umgang mit einem Thema. Das gibt ein schönes Gemeinschaftsgefühl, wenn es mal in die Gänge kommt.”

“Die Methode steht und fällt mit einer guten Moderation.”

“Die Moderationsrolle ist beim SK sehr mächtig und hat eine große Verantwortung.”

“Bei den nächsten paar Entscheidungen, für die wir einen SK nutzen wollen, sollten wir uns unbedingt noch mal Unterstützung für die Moderation holen.”

“Der SK ist anstrengend, da man konzentriert bei der Sache sein und allen anderen gut zuhören muss.”