Implementierung einer soziokratischen Kreisstruktur
Der ProjektImpuls
Start with a Friend ist eine Non-Profit Organisation, die zum Zeitpunkt des ersten Kontakts sehr gemeinschaftlich organisiert war. Durch zunehmendes Wachstum und mit dem Wechsel der Geschäftsführung (ehemals die Gründer:innen), sollte eine Struktur und Ordnung in die interne Organisation gebracht werden. Kompetenzbasierte Hierarchie sollte dafür sorgen, dass nicht mehr „alles von allen“ entschieden werden muss. Gleichzeitig sollte aber auch die Falle von „Macht und Hierarchie“ umgangen werden, die häufig in klassischen Organisationsformen anzutreffen ist.
Intern hatte man sich bereits mit dem Konzept der Soziokratie auseinandergesetzt, es galt jedoch, Ordnung in die Kreisstruktur zu bringen, diese mit Leben zu füllen, soziokratisches Arbeiten zu verinnerlichen und an der erforderlichen Haltung zu arbeiten.
Darüber hinaus musste ein guter Weg gefunden werden, neu hinzukommende Mitarbeiter:innen über den Gesamtprozess zu informieren und sie in die soziokratischen Strukturen einzubeziehen.
Wie wir es angegangen sind
Zunächst wurde ein Implementierungskreis mit Team-Mitgliedern aus allen Einheiten gegründet, um eine neue Kreisstruktur zu erarbeiten. Diese wurde anschließend mit der ganzen Organisation besprochen und reflektiert, um an die alte Kultur anzuknüpfen, in der es eine sehr starke Mitsprache durch alle Organisationsmitglieder gab. Gemeinsam entschied man, die geänderte Struktur auszuprobieren.
Nach und nach stellten wir Instrumente und Tools der Selbstorganisation vor und integrierten sie sukzessive in die Praxis der einzelnen Kreise.
Durch das Aufgeben der kulturellen Identität der „Basisdemokratie“ bekamen Sorgen und Ängste („was, wenn ich nicht mehr mitentscheide?“) einen expliziten Platz, bei dem ihnen mit Geduld und Verständnis begegnet werden konnte.
Erlebnis und Ergebnis
Gemeinsam gelang es, eine neue ganzheitliche Struktur zu finden, die zu unseren Werten und unserer Projektstruktur passt und gleichzeitig für das ganze Team als fair, sinnvoll und effizient erlebt wurde. Prozesse und Werkzeuge der Selbstorganisation unterstützen die neue Art des Zusammenarbeitens.
Durch das Instrument der „offenen Wahl“ wurde jemand in den Vorstand gewählt, der sich selbst nie für dieses Amt gemeldet hätte. Diese Erfahrung zeige, welche Kraft in gut gesteuerten Reflexionsprozessen liegt, die mehrere Perspektiven vereinen.
Was UNSERE KLIENTen sagen
Wir haben die Zusammenarbeit mit subject:RESOUL als eine enorme Unterstützung und Bereicherung in Zeiten des Wandels und schnellen Wachstums unserer Organisation erfahren. Die Berater*innen haben sich viel Zeit genommen, die Organisations- und Teamstruktur sowie Kultur kennenzulernen, um auf jener Basis gemeinsam mit uns Lösungsstrategien zu entwickeln, wie wir den vielseitigen Herausforderungen begegnen können.
Besonders durch eines auf unsere Bedarfe und Ressourcen angepasstes Beratungsangebot hatten wir die Möglichkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Die freundliche Begleitung und offene Kommunikation der Berater*innen hat uns und das Team darin bestärkt, die Implementierung des neuen Organisationssystems zu wagen. Durch die professionelle Moderation hatten wir außerdem die Möglichkeit, Strukturkonflikte und Unsicherheiten offen anzusprechen und zu lösen.
Schon jetzt zeigen sich mit unserer neuen Kreisstruktur Erleichterungen und vor allem mehr Klarheit in unserer Arbeits- und Verantwortungsteilung. Wir freuen uns auf die weitere Transformationsarbeit mit und in der Soziokratie und die wertvolle Zusammenarbeit mit subject:RESOUL. In diesem Sinne, herzlichen Dank!
Jakob Filzen, Vorstand